Wissenschaftliche Evidenz – Steuern allein mit Blick in den Rückspiegel?

Virginie Masserey vom BAG heute in 20min:

Während die Schweiz erst ab 2022 Drittimpfungen plant, machen andere Länder vorwärts: Israel ist schon dran, Deutschland startet im September. Warum zögert die Schweiz?

Die Experten der Eidgenössischen Kommission für Impffragen beobachten den Stand der Forschung eng. Bevor wir eine dritte Impfung empfehlen, müssen wir klare Evidenz haben. Wir haben genug Impfstoff reserviert. Wenn es nötig wäre, könnten wir sofort mit den Auffrischimpfungen beginnen. Diese scheinen wirksam zu sein. Es muss aber erst bewiesen sein, dass eine Auffrischung nötig ist. Wir empfehlen nichts, was wir nicht eingehend geprüft haben.“

Meldung auch von heute in 20 min:

Die Schweiz hat die tiefste Impfquote in Westeuropa

In der Schweiz sind rund 55 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. In keinem anderen Land in Süd- und Westeuropa sind weniger Personen gegen Covid-19 geimpft als in der Schweiz.“

Sicher ist wissenschaftliche Evidenz wichtig, aber …

… andere Länder entscheiden auch auf Basis wissenschaftlicher Evidenz – und sie entscheiden schneller. Die Feuerwehr rückt auch nicht erst aus, wenn es in einer wissenschaftlichen Studie belegt ist, dass es tatsächlich brennt. Wissenschaftliche Studien können uns sagen, was passiert ist. Sie zeigen uns wie der Blick in den Rückspiegel, was hinter uns liegt.

Wenn wir Schäden verhindern wollen, braucht es den Mut (genauso aufgrund wissenschaftlicher Daten) auf das zu reagieren, was erkennbar vor uns liegt. Wenn wir zu langsam sind, ist das Virus, das schon mindestens zwei Mal seine Schlagkraft durch Mutationen massiv gesteigert hat, wieder schneller.

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